Hochverehrte Damen und Herrn, werthe Kolleginnen und Kollegen!
Die geruhsamen Tage „zwischen den Jahren“ nutzten die Junophorschen Werkmannen für eine besondere Arbeit, welche wir Ihnen nun einmal vorstellen möchten:
Es handelt sich um eine neuartige Licht-Konstruktion, die es wahrlich in und an sich hat:
Das Junophorsche Uranium-Licht!
Lesen Sie nun Unerhörtes aus Böhmen und erfreuen Sie sich an dem neuesten Bautagebuch des Dampfkraftlabores.
Seit einiger Zeit schon macht im Besonderen die Riedelsche Glashütte in Böhmen mit einem unerhörten Farbglase -(je nach Mischung) „Eleonorengrün“ oder auch „Annagelb“ genannt-, von sich reden.
Jenem Glase wohnt der besondere Effekt inne in grellem Sonnenlichte unvermuthet die Farbe zu wechseln. Dieses eigenthümliche Leuchten und Funkeln –einem Edelsteine durchaus ebenbürtig- geschieht auf so zauberhafte Art und Weise und wird zudem durch eine geschickte Formgebung sowie verschiedene Schliffe noch verstärkt, daß sich dieses Glas allerorten einer überaus großen Beliebtheit erfreut.
Das Kunststück des Farbwandels vermittelst unseres Tagesgestirnes vermag nur dadurch zu gelingen, als daß der Arkanist der Schmelze ein gewisses Quantum an „Uranium“ welches zuvor der unscheinbaren Pechblende auf chemischem Wege abgerungen wurde, zusetzt. So präpariert, läßt sich das Glas, vermittelst „schwarzen Lichtes“ -wie der für das menschliche Auge nicht sichtbare Ultraviolett-Anteil im Sonnenlichte auch genannt wird-, zu der sogenannten Fluoreszenz* bewegen.
* Wie das genau zu Werke geht, haben künftige Generationen von Forschern zu ergründen versucht und sind dabei zu folgendem Ratschlusse gekommen:
Zunächst werden einzelne Uraniumteilchen namens „Elektron“ von dem „schwarzen“ Lichtstrahle getroffen und kurz angestupst. Dadurch erheben sie sich auf die nächst höhere Ebene nur um dann augenblicklich zu ihrem angestammten Platze zurückzukehren. Dabei geben Sie ihrerseits einen kurzen Lichtstrahl von sich, der von dem menschlichen Auge hier als grünlicher Schimmer erkannt werden kann.
Und da es dem rastlos forschenden Geiste der Wissenschaft nun endlich gelungen ist auch das „schwarze Licht“ alleinig und scharf gebündelt vermittelst sogenannter LEDs quasi als künstliche „Sonne en miniature“ zu erzeugen, vermag etwa eine damit beschienene Uranium-Glaskugel dergestalt gelb-grün zu erstrahlen, daß man fast die Augen abwenden wollte, wäre dieses entfachte „Feuer“ nicht so überaus fesselnd.
„Doch wo Licht ist, ist auch Schatten“ sagt der Volksmund und so ist es allerdings auch von Nöthen darauf hinzuweisen, daß dem Uraniumstoffe der besondere Umstand eigen ist in stetem Strome eine äußerst schwache ionisierende Strahlung* von sich zu geben.
*Dies gilt es insofern zu beachten, alsdaß solcherlei Uraniumglas-Gegenstände nicht an den Mund genommen oder die Perlen für längere Zeit auf der bloßen und zarten Haut des Dekolletees getragen werden sollten. Die normale Hornhaut der Hände oder bereits eine dünne Stoffschicht vom Unterkleide sind schon Schutz genug um einen gesundheitlichen Schaden zu verhindern. Auch nur ein einfacher Plastikbeutel oder eine Papiertüte genügt zur sicheren Aufbewahrung der Perlen.
Künftige Forscher haben zudem herausgefunden, daß die sich daraus ergebende Strahlungs-Belastung in etwa mit der uns allumgebenden Strahlung aus der Natur, Bauwerken, elektronischen Apparaten aller Art und auch Mikrowellenherden vergleichen läßt.
Bei der von den Junophorschen Werkmannen vorgestellten Konstruktion ist diesem Wesen dergestalt Rechung getragen worden, als daß sich der strahlend leuchtende Glaskörper nochmals schützend umhüllt.
Mit diesen hoffentlich anregenden Seiten wünsche ich im Namen der Junophorschen Werkmänner alles erdenklich Gute für das neue Jahr und vielfältigste Ideen für Ihr eigenes Schaffen…
Hertzlichst Ihr
AeonJunophor
Guten Tag,
Ich habe Ihre Konstruktionen bei Instructables gefunden.
Würden Sie das Uranium Light auch Verkaufen ??
Danke,
Beste Grüsse aus Wien
Konstantin Grigoriadis