Werthe Herrschaften und Konstrukteurskollegen
Immer wieder treibt unsere Werkmänner die Frage um, wie man auf einfache Weise aber höchst akkurat verschiedenste Zierat-Theile wie etwa eine Kupferwendel anzufertigen weiß. Hier nun möchte ich Ihnen einige, in unserer Fertigung praktizierte Lösungen, vorstellen.
Wir nutzen den gleichmäßig geformten Gang großer Gewinde, wie sie etwa den unterschiedlichen Spindeln der Schraubzwingen oder Níederschraubventilen ab einem Zoll oder mehr, eigen ist.
Ein weiterer Blick auf das Detail spricht hier für sich:
Gar anmuthig präsentiert sich das fertige Stück:
Aber auch auf kleineren Gewinden lassen sich diese Wendeln hervorragend fabrizieren:
Besonders reizvoll gerathen die Wendeln auf dem Gewindegang einer Niederschraubventil-Spindel
Nötigenfalls lässt sich auch mittels aufgeschobener Drahtfeder auf einem Kupferhohlkörper des gewünschten Durchmessers eine Drahtwendel formen, wobei die Wendelgangweite individuell gestaltet werden kann, sie aber dafür der gewünschten Gleichmäßigkeit oftmals entbehrt.
Herzlichst unumwunden grüßend
Ihr Aeon Junophor
Werthe Herrschaften und Konstrukteurskollegen
Bei meinen Reisen im Aethernetz bin ich auf eine interessante Gestaltung eines Datenspeicherstabes gestoßen, der eine herrliche submarine Optik aufweist.
http://www.instructables.com/id/4Gb-Steampunk-USB-flash-drive/
http://www.instructables.com/id/4-Gb-Steampunk-USB-Stick/
Natürlich hat die gezeigte Ursprungsvariante in ihrer“ wilden Optik“ ebenfalls ihren Reiz, doch kann eine akkurat gerade gezogene Leitung mit sauberer Bogenführung den Konstrukteursblick wahrlich aufblitzen lassen.
Dies brachte die Werkmeister des Dampfkraftlabores nun auf die Idee, mittels Kupferdraht und Messingösen solche Miniatur-Dampfleitungen als Zierrat zu fertigen. Den Gestaltungsmöglichkeiten ist fast keine Grenze mehr gesetzt. Als Werkzeuge werden nur die Rundzange nebst Seitenschneider benöthigt.
Nach einigem Herumforschen gelang es nun dem Hauptkontor im Dampfkraftlabor, die passenden Messing-Ösen als Muffen und Flansche bei einer Manufaktur für Guitarrensaiten zu erstehen. Das Innenmaß der Ösen beträgt genau 2,26 Millimeter.
Der passende –blanke-Kupferdraht ist auf dem Markt wahrlich noch schwerer zu finden als die Ösen. Sein Durchmesser beträgt im Idealfall genau 2,1 Millimeter. Auch hier íst es wiederum dem umtriebigen Einkauf der Junophor-Werke zu verdanken, im stählernen Herzen unseres Reiches, dem Ruhrgebiet fündig zu werden. Aber auch lackierter Kupferdraht in diesen Abmessungen ist etwa über Transformatoren-Hersteller und Fabrikanten von Luftspulen und Drosseln zu erlangen.
Nun kommt der geniale Kniff: Hat man die passenden Theile endlich zusammen und in die gewünschte Form gebracht, können die Ösen an jeder gewünschte Stelle mittels eines Seitenschneiders durch leichten Druck fixiert, das heißt „gekrimpt“ werden. Nun verrutschen sie nicht mehr, falls man den Zierrat mittels Lötung heiß befestigen möchte.
Will man statt des genannten Drahtdurchmessers auf handelübliches Kupferdrahtkabel „2,5-Quadrat“ zugreifen, so erlebt man die unangenehme Überraschung, dass die Ösen brechen oder zu sehr aus der Form gerathen (ovalieren), da der Durchmesser dieses Drahtes nur 1,78 mm beträgt. Und das langt allemal nicht.
In der Hoffnung einige inspirierende Gedanken dargelegt zu haben
Ihr Aeon Junophor
Werthe Herrschaften, Liebe Besucher des Dampfkraftlabores:
Große Freude herrschte am vergangenen Samstage in den Räumlichkeiten des Dampfkraftlabores, hatten sich doch gleich zwei großartige Zeitgenossen zu einem Kurzbesuche angemeldet.
Nach eingehendem Studium seines Zeitflugplanes ist es dem hochverehrten Herrn Titus Timeless gelungen, sicher den Luftschiffhafen der Junophor-Werkstätten am Gestade der Elbe zu erreichen. Zur Freude aller gesellte sich unvermutet auch Horatio Steam hinzu, dessen Hilfe bei der Lösung eines Datenproblemes kurzfristig von dem Junior des Hauses erbeten worden war.
Schon Tage zuvor hatten sich die verbliebenen Werkmänner damit beschäftigt, die Werkstätten vorzeigbar herzurichten und auch das Küchen- und Hauspersonal trug sein Übriges zu dem Gelingen bei. Der Rundgang umfasste die Produktionsstätte der Kraftlicht-Phiolen, Aether-Telegraphen und auch die Plasmastation sowie das Kupfer- und Messingkabinet. Dabei entspann sich augenblicklich ein intensiver Gedankenaustatusch über die laufenden Projekte und auch konstruktive Kenntnisse wurden sogleich ausprobiert oder vorgeführt. Natürlich stand den Gästen eben jenes Kupfer- und Messingkabinet sowie das Vulkanfiber- und Elektro-Magazin zur Deckung dringend benötigter Halbzeuge offen.
Aber auch die geladenen Konstrukteure ließen sich Ihrerseits nicht lumpen und so darf das Dampfkraftlabor nun auf zwei aussergewöhliche Datenspeichergeräte zur Wahrung der Firmengeheimnisse zugreifen. Besondere Begeisterung löste hierbei die handliche Apparatur zur Dateninjektion unter den Werkmeistern aus.
An der Kaffeetafel im sommerlich lauschigen Bauerngarten, wurde dann so manche Schnurre zum Besten gegeben, vom Himbeerstrauch genascht und auch ein besonderer Tropfen von dem Quittenstrauche goutiert.
Noch vor dem kräftigen Gewitter, welches sich dräuend am Horizont auftürmte, gelang es den Gästen heil ihre Aetherschiffe zu besteigen und im gemeinsamen Fluge der Werkstatt des Herrn Horatio Steam zu zustreben, wo sie ihren Dialog bis die die Abendstunden fortsetzten.
Mit sommerlichem Gruße
Ihr Aeon Junophor
Werthe Reisegefährten und Besucher der Junophor-Werkstätten
Als fortschrittlicher und um das Wohl seiner Mitarbeiter durchaus besorgter Fabrikant, habe ich der Bitte der Werkmänner um Werkferien wohlwollend entsprochen und sie- nicht aber ohne die Ermahnung an jeden Einzelnen sich tüchtig zu erholen-, in den Sommer entlassen.
Nach dem Durchqueren der ungewohnt stillen und leeren Werkhallen, führte mich mein Weg in die „Geheime-Labor-Bibliothek“, um eine weitere Schriftensammlung für Sie zur Einsicht vorzubereiten. Seien Sie dessen versichert:
Es wird Ihre bisherigen gestalterischen Möglichkeiten
richtungsweisend verändern.
Diesmal lässt sich unser Chemicus und Metallurge Dr. Ferro von Cuprum in die Karten schauen.
Am Rande eines Empfanges seiner Kollegen Dres. Justus Liebig und Johann Christian Poggendorff, fand sich auch die Gelegenheit mit Dr. Rudolf Böttger ein Wort zu wechseln. Dieser übergab unserem Vertreter Dr.Cuprum diskret eine versiegelte Mappe mit seinen neuesten metallurgischen Forschungsergebnissen zur Aufbewahrungund Nutzung. Einiges ist ja schon lange in den alchemistischen Zirkeln bekannt oder gar in den Schriften antiker Kunstmeister dargelegt, doch Böttger fasst dies einmal trefflich zusammen und baut noch weiter darauf auf.
Dabei hat er offensichtlich Wege gefunden Kupfer -wie er es formulirt-, „auf nassem Wege“ metallisch mit Zinn, Zink, Silber, Gold und Platin zu überziehen.
Auszug: Notizen chemischen und physikalischen Inhalts von Dr. Rud. Böttger, 1841
Unser Dr.Cuprum hat die Ergebnisse ebenfalls ausgewertet und durch weiteres Schriftthum ergänzt, welches wir Ihnen hier nun zur Einsicht vorlegen wollen.
Es handelt sich konkret um die Handlungsanweisung Kupfer zunächst auf chemischem Wege mit einem Zinküberzug zu versehen und diesen dann physikalisch mittels einer lichtlosen(heißen) Flamme in eine echte Messinglegierung zu zwingen. Die ersten Ergebnisse sind unerhört gut und unter Beachtung aller nothwendigen Schutzmaßnahmen zur Erhaltung Ihrer werthen Gesundheit, leicht durchführbar. Hier nun haben Sie den ersten Zugriff: Silbertaler und Golddukaten , ein weiterer mag noch folgen, ebenso steht noch eine Bildreihe der eigenen Ergebnisse aus. Für weitere, chemische Nachforschungen über diese Versuchsanleitung hinaus, können Sie sich an dieser Quelle laben: Experimentalchemie.de
Mit dem herzlichsten Gruße aus der Sommerfrische
Ihr Aeon Junophor